A ROAD NOT TAKEN ist am Sonntag, 13. Oktober 2024, 11 Uhr an der Architekturfilm-Matinée im Wiener Filmcasino im Rahmen des urbanize! Festivals zu sehen
Die Schweizer Filmemacher- und -produzentinnen haben gemeinsam mit Artfilm beschlossen, den VOD-Katalog ab
sofort für die Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen.
Nebst vielen aussergewöhnlichen Dokumentar-, Kurz- und Spielfilmen kann auch A ROAD NOT TAKEN umsonst angeschaut werden, solange die Kinos geschlossen sind.
Freitag, 15. September 2017, 20:00 Uhr: A ROAD NOT TAKEN eröffnet das Masein-Mountain-College-Symposium mit
TOUR DE SOL (1985) als Vorfilm.
A ROAD NOT TAKEN in der Ausstellung ART-IVISME im Museumcultuurcentrum Strombeek-Bruxelles, Belgien
vom 10. April bis 12. Mai, 2015.
Jetzt A ROAD NOT TAKEN per Video-Streaming für 5 Franken im Tag, 12 Franken im Monat oder 80 Franken im Jahr jederzeit anschauen. Keine Installation nötig. Der Film läuft direkt im Browser (Safari, Explorer, Firefox, Chrome, Opera, iPad oder iPhone).
A ROAD NOT TAKEN in der Ausstellung ART-IVISME im Museumcultuurcentrum Strombeek-Bruxelles, Belgien
vom 10. April bis 12. Mai, 2015.
A ROAD NOT TAKEN im American Women’s Club Zurich, Global Concerns ZIWA & AWCZ, 4. März 2015, 19 Uhr
A ROAD NOT TAKEN an der ersten Ausgabe von LIFE AFTER OIL, eine neue Sparte des IX Sardinien-Filmfestival in Martis (SS), 1. bis 3. August 2014
Na endlich: Solarenergie im Weissen Haus – zum zweiten Mal
Martin Kilian schreibt auf Tagesanzeiger Online über die neue Solaranlage auf dem Weissen Haus und den Film «A ROAD NOT TAKEN».
White House solar panels being installed this week
Die Washington Post schreibt als erste Zeitung über Obamas neue Solaranlage und über «A ROAD NOT TAKEN».
mehr…
ORF III – der neue Kultur- und Informationsspartenkanal
Am Montag, 15. Oktober 2012 um 22 Uhr wird A ROAD NOT TAKEN in einer gekürzten Version auf ORF III ausgestrahlt.
Am Sonntag, 14. Oktober 2012 von 22:30 bis 23:20 Uhr wird A ROAD NOT TAKEN in einer gekürzten Version im 3sat-Programm ausgestrahlt.
A ROAD NOT TAKEN am internationalen Filmfestival der Menschenrechte this human world in Wien, 2. Dezember, 22 Uhr, Filmhaus am Spittelberg
GESCHICHTE DER UMWELTPOLITIK,
DIE ZEIT, 8.9.2011 Nr. 37
Vertane Chancen, verlorene Jahre
von Jens Hohensee
Amerika in der Krise? Nichts Neues unter der Sonne. Als die Amerikaner am 2. November 1976 Jimmy Carter, den Gouverneur von Georgia, zu ihrem 39. Präsidenten wählten, befanden sich die USA gleich in einer dreifachen Krise. Die Nachbeben des Watergate-Skandals waren allenthalben zu spüren. Hinzu kam das Trauma des verlorenen Vietnamkriegs; ein Jahr zuvor war Südvietnams Hauptstadt Saigon gefallen. […]
Nicht einmal Carters persönlicher Beitrag zur Energiewende überlebte. Im Juni 1979 – es war drei Monate nach dem GAU im Atomkraftwerk bei Harrisburg, der dem Atomoptimismus der Amerikaner einen heftigen Dämpfer versetzt und die entsprechenden nationalen Ausbaupläne außer Kraft gesetzt hatte – ließ er auf dem Dach des Weißen Hauses eine Solaranlage installieren. Stolz präsentierte er die Neuheit staunenden Journalisten und prophezeite, dass dieses Wunderding noch im Jahre 2000 günstige, effiziente Energie liefern werde. Man stehe nun vor einer großen Entscheidung: »Innerhalb einer Generation« könne diese Anlage entweder zu einer Kuriosität, einem Museumsstück, einem Beispiel für einen nicht beschrittenen Weg (a road not taken) werden – oder eben zum Beginn eines der größten und aufregendsten Abenteuer, welches das amerikanische Volk jemals unternommen habe.
Doch der Weg blieb unbeschritten. A road not taken: Diese Bemerkung wurde geradezu sprichwörtlich. Sie erinnert an eine verpasste Chance der amerikanischen Politik. Im vergangenen Jahr noch machten die Schweizer Künstler Christina Hemauer und Roman Keller sie zum Titel ihrer bemerkenswerten Filmdokumentation über Carters einsame Solarinitiative. […]
Das Schweizer Fernsehen hat A ROAD NOT TAKEN in den Sommer-Best-of aufgenommen und wird den Film in der gekürzten Version am 14. August 12 Uhr erneut ausstrahlen.
Golden Sun Award Best Documentary
«A Road not Taken» hat den Golden Sun Award Best Documentary-Preis am FICMA Barcelona gewonnen.
Ab sofort kann die DVD mit Buch hier sowie in allen Schweizer Buchhandlung und einigen DVD-Shops bestellt werden.
In den USA kann die Publikation über unseren U.S. Online Shop bestellt werden.
Am 8. Mai 2011 wurde A ROAD NOT TAKEN in einer gekürzten Version im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt.
Tagesanzeiger.ch:
«Ein Ogi, der Eier kocht, kann da nicht mithalten»
Zwei Schweizer drehten in den USA ein Road Movie der besonderen Art – das Projekt beeindruckte sogar Ex-US-Präsident Jimmy Carter, der die beiden zum Interview einlud.
Screening: AKW Mühleberg sofort abschalten! Oster-Protest-Festival, vom 21. – 26. April auf dem Pärkli vor dem Hauptsitz der BKW.
Freitag, 22. April 2011, 21 Uhr
A Road Not Taken am INTERNATIONALEN FRAUENFILMFESTIVAL vom 12. – 17. April in Dortmund | Köln
Screening: Freitag, 15. April 2011, 18.15 Uhr
Nominiert für CINEMA PLANETA, Cuernavaca City, México (11. – 19. März 2011)
Screenings: Samstag, 12., 16 Uhr, Sala 4 Cinemex Diana / Montag, 14., 14 Uhr, Sala 4 Cinemex Diana / Mittwoch, 16., 22 Uhr, Sala 1 Metrópolis / Freitag, 18., 16.45 Uhr, Sala 1 Metrópolis
A ROAD NOT TAKEN wurde für das Princeton Environmental Film Festival 2011 programmiert
Screening: Mittwoch, 19. Januar 2011, 16 Uhr (Ortszeit)
A ROAD NOT TAKEN wurde von der Duisburger Filmwoche ausgewählt – einem der traditionsreichsten Festivals für Dokumentarfilme in Europa.
Die Wochenzeitung, Was weiter geschah:
Nachtrag vom 28. Oktober 2010 (Ein Sonnenkollektor macht noch keine Energiewende)
von Franziska Meister
US-Präsident Barack Obama braucht positive Publicity. Dringend. Und so hat er jüngst angekündigt, auf dem Dach des Weissen Hauses Sonnenkollektoren installieren zu wollen. Das Projekt belege Obamas grosses Engagement für Solarenergie, sagte sein Energieminister Steven Chu. Der Präsident wolle als leuchtendes Beispiel auf dem Weg zu «sauberer Energie» vorangehen.
Die geneigte WOZ-Leserin reibt sich erstaunt die Augen. Ist doch die präsidiale Initiative über dreissig Jahre alt und mit einem anderen Präsidentennamen verknüpft: Jimmy Carter. Er hat bereits 1979 Sonnenkollektoren auf dem Dach des Weissen Hauses installieren lassen. Ihre Geschichte hat das Schweizer Künstlerpaar Christina Hemauer und Roman Keller im Film «A Road Not Taken» (2010) dokumentiert. Ihr Projekt ist seit 2006 im Internet präsent.
Und dann, Anfang 2009, generierte der Trailer zum Film im Internet auf einen Schlag 18000 «hits». Kurz zuvor hatte Google das Künstlerpaar kontaktiert, weil der Konzern einen der Carter-Kollektoren anlässlich von Barack Obamas Amtsantritt in Washington ausstellen wollte. «Wahrscheinlich werden wir nie herausfinden, welchen Einfluss unser Projekt auf den Entscheid der US-Administration hatte, wieder Sonnenkollektoren auf dem Dach des Weissen Hauses zu installieren», sagt Hemauer. «Wir freuen uns aber, dass Jimmy Carters Vision wieder aufgenommen wird. Die neue Anlage wird allerdings immer auch ein Mahnmal für die verpasste Chance sein.» Ob die USA den Pfad der Sonnenenergie diesmal tatsächlich beschreiten werden?
A ROAD NOT TAKEN wurde vom Camden International Film Festival ausgewählt – eines der besten Festivals für Dokumentarfilme in den USA.
BaZ, 2. September, 2010, S. 45:
Der Wunsch nach Alternativen
von Annette Scharnberg
Ölkrise. Eine Solaranlage von 1979? Kaum zu glauben, dass es so was gab. Und dazu auch noch auf dem Dach des Weissen Hauses. Die Zukunftsmelodie der alternativen Energiegewinnung wurde vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter gesungen. Nachfolger Ronald Reagan drehte dem Liedchen den Ton ab und liess die Kollektoren 1986 entfernen. Die beiden Schweizer Filmemacher Christina Hemauer und Roman Keller gehen der Geschichte in ihrem Film nach.
Medienwirksam hatte Jimmy Carter die Solaranlage eingeweiht. Sie war die konsequente Umsetzung seiner Energiepolitik. Bereits kurz nach der Wahl zum Präsidenten wandte sich Carter 1977 in einer Fernsehansprache ans amerikanische Volk, in gestrickte Wintergarderobe gekleidet. Seine Forderung: nicht über 18 Grad heizen. Denn Carter war die Abhängigkeit vom Erdöl ein Dorn im Auge. Er sah sie als moralisches Äquivalent zum Krieg.
Die zweite Ölkrise von 1979 führte schliesslich zur Rationierung von Benzin, vor den Tankstellen bildeten sich riesige Schlangen, dramatische Szenen spielten sich ab. Carters Programm wollte niemand mehr hören. Der Kauf von Benzin, so der festgefahrene Glaube der Amerikaner, sei ihr Menschenrecht. Den Filmemachern gelang es, den streitbaren, visionären Carter zu interviewen. Zudem werden die Hintergründe spannend aufgerollt. Eine überraschende Geschichtslektion.
A ROAD NOT TAKEN am Criterio Ambiental Film Fest in Costa Rica
Aufführung: Samstag, 25. September
A ROAD NOT TAKEN am Atlanta Film Fest
Screening im Carter Center: Samstag, 21. August, 15:30 Uhr
DIE ZEIT, N°28, 8. Juli 2010, S.19
von Benedikt Erenz
Nichts Neues unter der Sonne, sprach König Salomo. Und würde lächeln, wenn er erführe, wie unser netter Mann im Weissen Haus jetzt, nach dem Ausbruch des neuesten Golfkriegs, die frohe Botschaft von der »Energiewende« verkündet.
Ziemlich exakte und unfassbare 30 Jahre zuvor hatte dasselbe der damalige Präsident Jimmy Carter getan und auf dem Dach des Weissen Hauses Sonnenkollektoren installieren lassen. 1979! Wow! Hätte Avantgarde sein können, hätte die erste Mondlandung werden können. Wurde aber gar nix: Carters Nachfolger, Ronald Reagan, liess sie wieder abmontieren, und die USA badeten weiter im Öl.
Carters Kollektoren haben überlebt. Die Schweizer Filmemacher Christina Hemauer und Roman Keller entdeckten sie in einer College-Scheune und drehten zum Thema einen eindrucksvollen Dokumentarfilm: A Road Not Taken. Der Film ist Ende Juni in der Schweiz angelaufen. In zwei Programmkinos.
Indipendentfilme.com
A Road Not Taken – Filmreview
von Georg Simic
Bereits Jahrzehnte bevor uns der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore Eine unbequeme Wahrheit über die bevorstehenden Umweltproblematiken erzählt hat, warnte Jimmy Carter seine Bevölkerung vor einer zu großen Abhängigkeit vom Erdöl als primären Energielieferanten. Nun haben Christina Hemauer und Roman Keller ein längst vergessenes Kapitel amerikanischer Umweltpolitik neu aufgerollt.
A Road Not Taken, also ein Weg der nie bestritten wurde, ist das zentrale Thema dieses Films. Die Dokumentarfilmer begeben sich hierbei, mit den Sonnenkollektoren im Gepäck, auf eine Reise quer durch die USA. Nahezu allegorisch zieht sich dieser Trip auch durch die Thematik, welche von der Doku mit Hilfe von Interview-Ausschnitten mit dem ehemaligen US-Präsidenten, alten TV-Aufnahmen und Gesprächen mit kritischen Bürgern, aufgegriffen wird.
Das filmische Essay der schweizer Künstler bleibt hierbei frei von Wertung. Jedoch ist diese wohl kaum notwendig, angesichts der momentanen Lage in der wir uns befinden und die durch die aktuelle Ölkatastrophe am Golf von Mexiko nur noch verschärft wird.
Blick, 19. Juni, 2010, S 2-3:
Weg vom Öl? Obama wie Carter vor 33 Jahren
von Daniel Meier
Carter dachte schon 1977 über Alternativen nach
Die Geschichte wiederholt sich. Vor fast genau 33 Jahren hielt Jimmy Carter eine ähnliche Rede, ebenfalls im Oval Office. Als die Welt von einer Ölkrise zur nächsten schlidderte, spürten die USA, dass sie den Ölimporten aus dem Ausland ausgeliefert waren. Und deshalb dachte Carter schon 1977 über Alternativen nach.
Wer heute seine Rede nachliest, staunt. Der Demokrat hat vor über drei Jahrzehnten schon alles gesagt. Dass die Amerikaner zu viel Öl verbrauchen. Dass ihre Autos zu gross sind und die Häuser schlecht isoliert. Und: Carter forderte sein Land dazu auf, massiv in alternative Energien zu investieren!
SF Box Office: Film der Woche «A Road Not Taken»
Bericht: Enno Reins, Schweizer Fernsehen, 17. Juni 2010
Box Office findet:
Ein spannender Rückblick auf die Energiekrise von 1979 in den USA (Autoschlangen vor den Tankstellen, hohe Benzinpreise!). Erschütternd, dass damals schon über die gleichen Umweltprobleme diskutiert wurde, wie heute.
Die Wochenzeitung, Nr. 24, 17.6.2010, Wissen, S. 27
Ein Sonnenkollektor macht noch keine Energiewende
von Franziska Meister
1979 liess US-Präsident Jimmy Carter Sonnenkollektoren auf
das Weisse Haus montieren – als symbolischer Aufbruch ins postfossile Zeitalter. Ein Schweizer Künstlerduo hat darüber
einen Film gedreht.
US-Präsident Barack Obama macht zurzeit keine gute Figur. Zu zögerlich und oberflächlich waren seine bisherigen Bemühungen im Kampf gegen die Erdölkatastrophe im Golf von Mexiko. Schlimmer noch: Es fehlt überhaupt an Stimmen, die eine radikale Kehrtwende in der Energiepolitik des Landes fordern würden. «Ein voller Tank mit billigem Benzin – das gehört gemäss nationaler Überzeugung zu den Grundrechten jedes Amerikaners», sagt Walter Shapiro. Er hat vor über dreissig Jahren Reden für den damaligen Präsidenten Jimmy Carter geschrieben, der angesichts der Ölkrisen in den siebziger Jahren für ein Umschwenken auf erneuerbare Energien plädierte. Jetzt blinzelt Shapiro hinter seinen flaschenbodendicken Brillengläsern listig hervor in die Kamera des Schweizer Künstlerpaars Christina Hemauer und Roman Keller.
A Road Not Taken: Was bewegt zwei Schweizer Film-
schaffende, in den USA Sonnenkollektoren auszugraben
und damit quer durch’s Land zu fahren?
von Charles Martig, Filmbeauftragter Katholischer Mediendienst, 14. Juni, 2010
Es ist die Vision von einer anderen Energie-Zukunft. Diese Vision hatte kein geringerer als der US-Präsident Jimmy Carter, der 1979 eine Solaranlage auf dem Dach des Weissen Hauses installieren liess. Sein Nachfolger Ronald Reagan beendete den Traum von der Solarzukunft und nahm den symbolischen Akt zurück. Dreissig Jahre später betreiben Christina Hemauer und Roman Keller mit ihrem Dokumentarfilm handfeste Erinnerungsarbeit. Sie finden die Paneele in einem verstaubten Schuppen in Maine und fahren damit Richtung Süden. Die Sonnenkollektoren finden ihre neue Heimat in der Jimmy Carter Library in Georgia und einer landet schliesslich im National Museum of American History in Washington.
„A Road Not Taken“ ist ein Roadmovie der speziellen Art. Die Reise auf den Strassen dient dem Nachdenken über einen Traum, über eine verpasste Chance, aber auch über die erstaunten Reaktionen von amerikanischen Bürgern. Feinfühlig geht die Regie damit um und zeigt eine filmische Melancholie. Die Abzweigung in Richtung Solarkraft wurde nicht genommen. Und die USA sind heute noch abhängig vom Erdöl. Angesichts der gewaltigen Erdölkatastrophe im Golf von Mexiko bekommt der Film eine besonders utopische und prophetische Aussagekraft.
Solarenergie in den USA: Geschichte einer verpassten Chance
von Tobias Bühlmann, tagesschau.sf.tv, 9. Juni 2010
«A Road Not Taken» ist ein dokumentarisches Roadmovie, das auf einer wunderbaren Idee basierend durch die Geschichte der amerikanischen Energiepolitik führt.
von Isabel Bures, Art-Tv.ch, 9. Juni 2010
«The Road Not Taken» ist der bezeichnende Titel dieses Dokumentarfilms der sinnbildlich zugleich ein Roadmovie ist. Auf der Reise der beiden Sonnenkollektoren, die als Relikte des gescheiterten Alternativ-Energie-Programms ins National Museum of American History transportiert werden sollen, begegnen die beiden Filmemacher Menschen auf der Strasse, Zeitzeugen und Politikern, die Stellung nehmen zur Geschichte und der aktuellen Situation der amerikanischen Energiepolitik. Parallel dazu werden Fotos und Archivaufnahmen eingeflochten, von der Installation der Sonnenkollektoren auf dem Weissen Haus über die Ölkrise von 1979 bis hin zur Vereidigung von Roland Reagan 1981. Die geschickte Verknüpfung der beiden Zeitebenen macht die Verbindung von Energiepolitik zu vielen anderen Bereichen und Konflikten des politischen und öffentlichen Lebens deutlich. Dass die abgerissenen Sonnenkollektoren von damals, heute an Symbolkraft für Verantwortungslosigkeit und verpasste Chancen auf erschreckende Weise zugenommen haben, ist die Schuld der Politik und der Verdienst dieses Filmes. Fazit: Basierend auf einer genialen Idee und löblichen Initiative ist Christina Hemauer und Roman Keller ein wichtiger Film gelungen, der die Geschichte und Problematik der Energiepolitik eindrücklich vor Augen führt.
A ROAD NOT TAKEN im Kunst-Bulletin, 6/2010, S. 97
von Brita Polzer
Bern/Zürich – Christina Hemauer und Roman Keller beschäftigen sich nicht zum ersten Mal mit Rohstoffen und ökologischen Kontexten. In Ausstellungen oder mit Chören und neu auch mit einer Rechercheaktion und einem Film nimmt sich das Künstlerpaar immer wieder des Themas an. «A Road not taken» heisst der Film, der mit einem präsidialen historischen Akt für umweltfreundliche Energiegewinnung beginnt, und zu einem Sonnenkollektor als Museumsstück führt. Ausgangspunkt ist eine 1979 von US-Präsident Jimmy Carter auf dem Dach des Weissen Hauses installierte Solaranlage. Der Film recherchiert diese frühe, heute kaum noch erinnerte symbolische Geste, die von dem auf Carter 1981 folgenden Präsidenten Ronald Reagan sogleich wieder zurückgenommen wurde, im Zeichen einer radikalen Abwendung von Carters Energieprogramm. Hemauer und Keller treiben die alten Solarkollektoren im Unity College in Maine auf, von wo sie sie mit einem – mit Speisefett betriebenen – Pick-up gen Süden transportieren, wo die zwei Paneele in der Jimmy Carter Library in Georgia und eins schliesslich im National Museum of American History in Washington unterkommen. Der Film erzählt und zeigt die Geschichte der Paneele als Hauptdarsteller. Eine der ersten Amtshandlungen von Jimmy Carter war die Einführung eines Recyling-Programms in der Administration, und in einer seiner ersten Reden sprach er den Amerikanern ins Gewissen. «I have an unpleasant talk to you», hiess es und: «All of us must learn to waste less energy.» Wäre schön gewesen, hätte man damals den Appell des Peanut-Präsidenten befolgt!
Anhand der Sonnenkollektoren – erst Gebrauchsgut und symbolische Geste, dann mobiles Mahnmal und schliesslich Museumsstück rollt ein Stückchen amerikanischer Geschichte ab. Zudem wird die Vergeblichkeit selbst präsidialer guter Taten vorgeführt und wie sich Künstler/innen heute positionieren können.
ITALIENISCHE PREMIERE
A ROAD NOT TAKEN wurde am 13. CinemAmbiente Environmental Film Festival für den Wettbewerb internationaler Dokumentarfilme ausgewählt. Das Festival wird in Kooperation mit dem Museo Nazionale del Cinema organisiert und gilt in Sachen Umweltfilme als bedeutender Anlass. A ROAD NOT TAKEN wird am 4. Juni, 22:30 im Museo Nazionale del Cinema aufgeführt.
CinemAmbiente 1. – 6. Juni 2010
Erneuerbaren Energien, Solarnews, 10. Mai 2010
The Road not Taken
von Anita Niederhäusern
Wie die USA vor 30 Jahren eine Chance verpasst hat, erzählt der Film «A Road Not Taken» anhand der Solaranlage, die US-Präsident Jimmy Carter 1979 auf dem Dach des Weissen Hauses installieren liess.
Ein Jahr später verlor Carter die Wiederwahl gegen Ronald Reagan, der sich schon während der Wahlkampagne von Carters Energiepolitik distanziert hatte. 1986 wurden die Kollektoren vom Dach des Weissen Hauses entfernt und in einem Lagerhaus der Administration verstaut. Damit verschwanden auch die Pläne von Carter in den Schubladen, der die Abhängigkeit vom Öl reduzieren und vermehrt auf erneuerbare Energien setzen wollte.
Eine Reise
Die beiden Schweizer Künstler Christina Hemauer und Roman Keller haben die Überreste von Carters Solaranlage ausfindig gemacht und sich mit zwei Kollektoren auf eine Reise nach Washington D.C. und Atlanta, Georgia, begeben. In ihrem Film treffen sie Menschen, die in den 1970er-Jahren aktiv in Carters Energieprogramm involviert waren oder damals unter der Ölkrise zu leiden hatten. Ihre Aussagen lassen die Zuschauer schmunzeln, aber auch aufhorchen.
Interview mit Jimmy Carter
2007 erhielten Hemauer und Keller die Möglichkeit, sich mit Ex-Präsident Jimmy Carter über seine Energiepolitik, Alternativenergien, die nach ihm benannte Doktrin und seine Vorstellungen vom moralischen Äquivalent zum Krieg zu unterhalten. Die gezeigten Interviewausschnitte sind besonders berührend und machen deutlich, dass die USA damals eine grosse Chance verpasst haben.
Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist nun ein neuer Beweis dafür. Auch Präsident Obama möchte 30 Jahre nach Jimmy Carter vermehrt auf erneuerbare Energie setzen. Das Scheitern Jimmy Carters erhält vor diesem Hintergrund eine neue Aktualität und wirft Fragen auf über die Möglichkeiten und Grenzen der US-Präsidentschaft.
HK-Gebäudetechnik 2/2010, Editorial, S.3
Seiner Zeit um 30 Jahre voraus
von Peter Warthmann
Die Welt hat vor 30 Jahren eine Chance verpasst. Erkenntnisse und Technik für die Solarwärmenutzung wären damals schon bekannt gewesen. An den 45. Solothurner Filmtagen Ende Januar wurde der Dokumentarfilm «A Road Not Taken» gezeigt. Zwei Jungfilmer erforschen darin die Geschichte einer verschollenen Solaranlage. US-Präsident Jimmy Carter hatte die Anlage 1979 in einem symbolischen Akt auf dem Dach des Weissen Hauses installiert und verkündete ein umfassendes Förderprogramm für Alternativenergien. Er wollte andere Wege gehen, weil er damals schon eine Energiekrise befürchtete.
Filme für die Erde | Michael Zeugin
„A Road Not Taken“
Ein wunderbarer Film über Jimmy Carter, verpasste Chancen, Politik und Ökologie. Am Zentrum steht der weitsichtige US-Präsidenten Jimmy Carter der nicht nur eine neue Energiepolitik fordert, sondern mit Taten voran geht. Dazu installiert er in den 70er Jahren auf dem Weissen Haus eine Solaranlage – die aber schon bald vom neuen US-Präsidenten Ronald Reagan demontiert wird. „A Road Not Taken“ passt wunderbar in die Kategorie „Die Torheit der Regierenden“ (Barbara Tuchmann) und hält uns allen einen Spiegel vor die Augen. Liebe Christina, lieber Roman: herzlichen Dank für diesen verantwortungsvollen, spannenden und weitsichtigen Film!
Katholische Internationale Presseagentur, 29. Januar 2010
[…] Carter Sonnenkollektoren
Und für den Bereich Umweltfilm etwas inhaltlich Überraschendes: Ein junges Schweizer Filmteam hatte entdeckt, dass der US-Präsident Jimmy Carter auf dem Dach des Weissen Hauses bereits 1979 eine Solaranlage aufbauen liess – die sein Nachfolger Ronald Reagan ostentativ von dort verbannte.
Christina Hemauer und Roman Keller dokumentieren in „A Road Not Taken“, wie sie einen Teil der Anlage in Museen bringen. Es gelingt ihnen, Carter und einige seiner Mitarbeiter vor die Kamera zu bringen. Ihr Bekenntnis: Erneuerbare Energien sind ein Beitrag zum Weltfrieden, weil dank ihnen der Kampf um Erdöl verhindert wird. […]
von Walter Ludin
Tagesanzeiger, Montag, 25. Januar 2010, S. 2,
Die kleine Geschichte: Warum zwei Schweizer einen Film über Solarzellen in den USA drehten.
Ein Sonnenstrahl für Jimmy Carter
In der Politik ist es nicht ungefährlich, seiner Zeit voraus zu sein: Visionäre geraten bisweilen unter die Hufe einer Herde, der das Hier und Jetzt alles und die Zukunft nichts bedeutet. Angesichts der Probleme Barack Obamas, dessen Vorgehen den Bürgern Unwohlsein bereitet, lohnt sich der Blick zurück auf einen anderen demokratischen Präsidenten, der gleichfalls weit in die Zukunft schaute, dabei jedoch gründlich scheiterte.
Jimmy Carter heisst der Mann, der bereits vor drei Jahrzehnten sowohl vor der amerikanischen Abhängigkeit vom Öl wie auch vor dem Konsumerismus der Amerikaner warnte. «Die menschliche Identität wird nicht mehr dadurch definiert, was man macht, sondern durch das, was man besitzt«, lamentierte der Erdnussfarmer aus Georgia in einer Rede im Juli 1979, die ihn zum Gespött seiner politischen Gegner machte; seine Ansprache ging als «Malaise Rede« in die amerikanische Geschichte ein.
Nach den diversen Ölkrisen der Siebzigerjahre wollte Carter auf Alternativenergien setzen und zugleich der amerikanischen Energieverschwendung den Kampfansagen, weshalb die Thermostate in den Washingtoner Regierungsgebäuden im Winter auf 18 Grad Celsius heruntergefahren wurden, und 1979 ordnete der Präsident in einem hochgradig symbolischen Akt sogar die Installierung von 32 Solarzellen auf dem Dach des Westflügels des Weissen Hauses an.
«Eine Generation später werden diese Solarzellen entweder ein Kuriosum sein, ein Museumsstück oder ein Beispiel für einen Pfad, der nicht eingeschlagen wurde oder sie könnten ein Beispiel werden für das aufregendste Abenteuer, welches das amerikanische Volk jemals eingegangen ist», sagte Carter bei der Einweihung. Sein Nachfolger Ronald Reagan hatte freilich nicht die geringste Lust, auf dem Sonnenpfad zu wandeln; 1986 liess er die Zellen abmontieren.
Nun ist ihr Schicksal Gegenstand eines Dokumentarfilms zweier Schweizer Künstler, der morgen bei den Solothurner Filmtagen Premiere feiert. Roman Keller und Christina Hemauer untersuchten 2006 «die Beziehung zwischen Öl und Kultur«, so Roman Keller und stiessen dabei auf die Geschichte der Carter’schen Solarzellen. Um diese auszugraben, begaben sie sich mit einer Kamera in die Vereinigten Staaten. Ihr Film «A Road Not Taken« zeigt die Installierung der Solarzellen auf dem Dach des Weissen Hauses, ihre Einmottung in einem Lagerhaus sowie ihre Wiedergeburt im Staat Maine, wo sie von 1991 bis 2005 das Wasser in der Cafeteria des Unity College heizten.
Mithilfe von Studenten luden Keller und Hemauer zwei Solarzellen auf einen Pick up und lieferten eine beim Washingtoner Museum of American History ab. Die zweite Solarzelle übergaben sie Jimmy Carter, den die beiden Zürcher in seinem Heimatdorf Plains in Georgia interviewten. Der Ex Präsident gab Bibelunterricht in der Kirche, als Keller und Hemauer eintrafen. «Die Leute in der Kirche waren begeistert und sagten, wir sollten die Solarzelle sofort auspacken«, sagt Hemauer.
Aus der wundersamen Geschichte dieser Solarzellen wurde nun ein wundersamer Film, der bald auch in den Vereinigten Staaten vorgeführt wird Ihr Film, sagen die Regisseure, drehe sich um das Scheitern eines Präsidenten an den Problemen, die er mit aller Kraft zu lösen versucht habe. Die nach Plains transportierte Solarzelle ist mittlerweile in Jimmy Carters Museum in Atlanta zu besichtigen ein Museumsstück, wie Carter befürchtete.
Martin Kilian, Washington
Sonntag, Nr.1, 10. Januar 2010, S.47 – Kultur
«Sie hatten Tränen in den Augen»
Bereits vor 30 Jahren wollte ein US-Präsident die Energiewende herbeiführen. Was ist daraus geworden?
von Felix Straumann
A ROAD NOT TAKEN an den Solothurner Filmtagen
A ROAD NOT TAKEN wurde das erstes Mal an den
Solothurner Filmtagen gezeigt.
Kino Canva Club: 26. Januar, 2010, 14.15 Uhr
Landhaus: 27. Januar, 2010, 12 Uhr